In unserem Schulsystem wird viel Wert auf Leistung und Noten gelegt. Insbesondere in Bayern müssen Schülerinnen und Schüler bereits nach der vierten Klasse eine Entscheidung treffen, welche weiterführende Schule sie besuchen möchten. Oft geht damit ein enormer Druck und Stress einher, da von dieser Entscheidung auch abhängt, wie die weitere Schullaufbahn aussieht.
Doch sollte das wirklich so sein? Sollten Kinder schon so früh in Schubladen gesteckt werden und sich anhand von Noten bewerten lassen müssen? Ich denke nicht! Stattdessen sollten die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt stehen.
Wie das zu erreichen ist? Eine Möglichkeit wäre, flexiblere Lehrpläne einzuführen, damit Lehrerinnen und Lehrer besser auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Schülerinnen und Schüler eingehen können. Es sollte mehr Raum für kreative Ideen und Lernmethoden geben, um die Talente und Fähigkeiten der Kinder zu fördern.
Es ist wichtig, dass Schule nicht nur als Einrichtung der Wissensvermittlung betrachtet wird, sondern auch als Ort der Persönlichkeitsentwicklung. Schülerinnen und Schüler sollten ermutigt werden, sich selbst und ihre Stärken zu entdecken, statt sich ständig mit anderen zu vergleichen.
Und vor allem sollte in der Schule auch Herzenswärme vermittelt werden, unabhängig von der Leistung in einer Schularbeit. Denn das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen eines Kindes werden nicht nur durch Noten bestimmt, sondern auch durch das Gefühl, angenommen und wertgeschätzt zu werden.
Kinder sollten also nicht schon so früh auf ein Korsett aus Leistung und Noten reduziert werden. Stattdessen wäre es sinnvoll, sie in ihrem eigenen Tempo und auf ihre eigene Art und Weise entwickeln zu lassen. Denn das Ziel sollte nicht sein, möglichst gut in Schubladen zu passen, sondern möglichst glücklich und erfüllt zu leben zu können.